Fachplaner wie Architekten und Bauingenieure sind gehalten, baulichen Branschutz ganzheitlich zu betrachten und dabei unter Beachtung aller "Schutzziele" schlüssige Brandschutzkonzepte zu entwickeln.
Im Rahmen der Werkstofftechnik an der Fachschule soll der Blick auf das Schutzziel "Vorbeugung der Entstehung von Brand und der Ausbreitung von Feuer und Rauch" gerichtet werden.
Die Anforderungen, die zur Auswahl einer Konstruktion oder eines Werkstoffes führen, werden von den verschiedenen Beteiligten in unterschiedlicher Weise formuliert. Fachbroschüren der Systemanbieter geben hilfreiche Informationen zum Verständnis der Anforderungen und über technische Lösungen.
Die wichtigste Unterscheidung ist zutreffen zwischen den Anforderungen an BAUSTOFFE (Baustoffklassen) und an BAUTEILE (Feuerwiderstandsklassen).
Besonders interessant ist die allmähliche Ablösung der DIN 4102 durch die EN 13501, die sich seit Jahren vollzieht. Mittlerweile sind beide Normen gebräuchlich und es ist erforderlich, die Formulierungen der Anforderungen miteinander zu vergleichen.
Werden Branschutzmaßnahmen bautechnisch umgesetzt, so kommen stets durch das Deutsche Institut für Bautechnik geprüfte und zugelassene Einzel- und Systemlösungen zum Einsatz. Dennoch ist es für den Planenden interessant, den Aufbau und die brandschutztechnische Funktionsweise der Werkstoffe und Bauteile zu erklären, um bei etwaigen Änderungen oder Ergänzungen Vorschläge oder Einwände einbringen zu können.